Sparschwein

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Ade, liebes Sparschwein?!

30.06.2020

War es einst das beliebteste Haustier für Kinder, so hat es jetzt endgültig ausgedient, das Sparschwein. Zu sehr leidet es unter der Zinsdepression, als dass man Kindern (und auch Erwachsenen) zumuten möchte, es noch zu füttern. Ein einfacher Vergleich verschiedener Sparformen zeigt es deutlich.

Wenn man von 2009 bis 2019 jeden Monat 100 Euro in ein Sparschwein steckte und dann jedes Jahr auf ein Sparbuch brachte, konnte selbst das hartgesottenste Sparschwein nur in Tränen ausbrechen. Das Endergebnis lag im Schnitt bei unter 12.400 Euro. Wohlgemerkt einschließlich der selbst eingezahlten 12.000 Euro. Also rund 400 Euro Ertrag in 10 Jahren, das kann es doch wohl nicht sein. Und es ist auch auf die nächste Zeit keine Besserung in Sicht.

Also weg vom Sparschwein und hin zu Schweinchen Schlau, dem Investment-Sparplan. Die erzielbare Rendite gibt den Fondssparern allemal recht: Wie lukrativ das ratierliche Investieren in Wertpapiere ist, zeigt einmal mehr die aktualisierte Wertentwicklungsstatistik des Bundesverbands Investment und Asset Management (BVI) auf eindrucksvolle Weise. Während die oben genannten Sparerlieblinge wie Fest- oder Tagesgeld mit Sicherheit nur eins bringen, nämlich Kapitalverzehr, winken bei Fondssparplänen mit ziemlicher Gewissheit Jahresrenditen von vier Prozent und auch wesentlich mehr – ein wenig Geduld vorausgesetzt. So wurden Ablaufergebnisse von bis zu 22.000 Euro erzielt, das kann sich sehen lassen, das ist ein krasser Unterschied.

Jedoch hier ist die richtige Auswahl das wichtigste. Ohne Aktien geht beim Fondssparen wenig. Zugleich zeigt die Auswertung des Branchenverbands, wie entscheidend die besparte Fondskategorie am Ende für das Ergebnis ist. Denn schon ein flüchtiger Blick auf die BVI-Statistik zeigt: Wer Aktien hierbei – vielleicht aufgrund von Vorurteilen, Unkenntnis oder übertriebenen Risikoerwägungen – kategorisch ausschließt, tut sich und seinem Depot keinen Gefallen. Im Gegenteil, während Mischfonds und Anleihenorientierte Fonds im Schnitt bei einer Durchschnittsrendite von rund 2,5 % pro Jahr lagen, konnten sich aktienorientierte Sparer über durchschnittlich 6 bis 10 % Rendite freuen. Dieser große Unterschied zeigt deutlich, wie wichtig die richtige Auswahl ist. Kommt zu einer guten Rendite noch die Gewissheit, in nachhaltigen, ökologischen und ethisch orientierten Anlagen investiert zu sein, sind alle Vorteile vereint. Hatte man früher noch gedacht, bei ökologisch orientierten Kapitalanlagen Abstriche bei der Rendite machen zu müssen, hat sich das Gegenteil als richtig erwiesen.

Insgesamt sind die allgemeinen Fondsspar-Vorteile für alle Anleger identisch. Fondssparer bleiben – anders als beispielsweise Inhaber einer Kapitallebensversicherung – finanziell beweglich und sind immer Herr ihrer Geldanlage. Denn hier lassen sich die Sparraten aufgrund vorübergehender finanzieller Engpässe reduzieren oder auch mal ganz aussetzen, dann später wieder weiterführen oder aufzustocken. Zusätzlich ist eine häufig in ihrer Wirkmächtigkeit unterschätzte Variante möglich, von Beginn an den Plan zu dynamisieren, um so einen eingebauten Inflationsausgleich zu erreichen.

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Johann Drexler

Autor:
Johann Drexler ist Wirtschaftsberater (WBA), Mitglied im Netzwerk für nachhaltige Finanzberatung und Großvater von acht Enkeln.
https://www.wirtschaftsbuero.de/

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