Kaffee trinkende Frauen an einem Tisch, die gemeinsam in ein Tablet schauen

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Geld richtig sparen – mit Aktienfonds-Sparplänen

29.09.2021

Wer von den (Groß)Eltern kennt es nicht, das Sparbuch, auf das man an Geburtstagen oder Weihnachten Geld überwiesen (bekommen) hat und die Kinder jährlich am Weltspartag ihr Sparschwein in die ­Filiale ihrer Bank des Vertrauens getragen haben… Diese klassische Anlageform wirft allerdings heute kaum noch Zinsen ab. Wie spart man heute also „richtig“? Der GRASHÜPFER hat mit Wirtschaftsberater Johann Drexler darüber ­gesprochen.

GRASHÜPFER: Herr Drexler, Sie sagen, jedes Kind sollte einen Aktienfonds-Sparplan haben. Warum?
Drexler: Ganz einfach, wenn Sie sich die Sparbuchzinsen anschauen, können Sie nur noch weinen. Das ist reale Geldvernichtung. Aber andererseits gelten die Deutschen ja als Sparweltmeister, also braucht es sinnvolle Alternativen, wenn man den Kindern etwas Gutes zukommen lassen will.

Und das ist dann dieser Sparplan?
Genau, denn man hat ja im Regelfall doch einen längeren Zeitraum zur Verfügung. Wenn also Eltern oder Großeltern regelmäßig Geld für ihre Kinder auf die Seite legen wollen, so ist der Fondssparplan auf Aktienbasis die erste Wahl.

Aber sind Aktienfonds nicht auch risikoreich?
Nun, das relativiert sich über den Zeitraum, wie schon oben angesprochen. Schaut man auf die letzten 30 Jahre mit all ihren Höhen und Tiefen, so lag die durchschnittliche Rendite dieser Fonds immerhin zwischen sechs und sieben Prozent pro Jahr. Und bisher lag man nach jedem 15-Jahreszeitraum nie im Minus. Zudem ist durch die Kursschwankungen bei der Aktienfonds-Anlage noch ein zusätzlicher Renditefaktor gegeben.

Und das bedeutet?
Dieser kommt durch den sogenannten Cost-Average-Effekt, auch Durchschnittskosten-Effekt genannt. Sie kaufen ja immer für einen festen Betrag Anteile des Fonds. Sinkt nun der Anteilspreis, kaufen Sie automatisch mehr Anteile, bei Kurssteigerungen entsprechend weniger. Dies führt langfristig meist zu einem Einkaufsvorteil und damit zu einer höheren Rendite.

Das klingt doch gut, aber wie sieht es mit den Kosten aus?
Die meisten Fonds-Sparpläne für Kinder können ohne Kontogebühren geführt werden.

Und worauf sollte ich noch achten?
Ja, das Wichtigste kommt zuletzt – die Auswahl der richtigen Fonds. Schließlich wollen Sie ja nicht nur eine finanziell gute Zukunft für Ihre Kinder oder Enkel, sondern dass sie auch in einer intakten Umwelt aufwachsen. Und dazu können Sie mit der Auswahl der richtigen, also ethisch und ökologisch orientierten Fonds einen wesentlichen Beitrag leisten.

Wie meinen Sie das, meine Sparbeiträge können tatsächlich etwas bewirken?
Ja, es gibt mittlerweile genügend Fonds, bei denen das Fondsmanagement aktiv Einfluss nimmt und die Anlagebeträge gemäß der Ziele für nachhaltige Entwicklung einsetzt, und das bei meist besseren Ergebnissen als bei herkömmlichen Fonds.

Und wie finde ich diese Fonds?
Hier sollte man sich auf jeden Fall an einen hierauf spezialisierten Berater wenden, denn es gibt einfach zu wenig Fachwissen in diesem Bereich. Ein gutes Kriterium ist zum Beispiel die Mitgliedschaft des Beraters in einem Fachverband wie beispielsweise „Ökofinanz21“.

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Johann Drexler

Unser Interview-Partner:
Johann Drexler ist Wirtschaftsberater (WBA), Mitglied im Netzwerk für nachhaltige Finanzberatung und Großvater von neun Enkeln.
https://www.wirtschaftsbuero.de/

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