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08.07.2024
Der Eintritt der Periode zeigt sich auf mental-emotionaler und körperlicher Ebene. Doch bereits im Vorfeld zur ersten Blutung und ab dann mal mehr mal weniger intensiv, kreisen Gedanken und Gefühle, sind teils nicht einzuordnen, überfordern dich und dein Umfeld. Durch Hormone und den neuen Abschnitt reißen unter anderem Traumata aus der frühen Kindheit auf, Gefühle werden getriggert und das Ich sucht seine Identität.
Das eigene Ziel
Ein gesundes Selbstbild, das Eins von Körper und Psyche – neben der selbstbewussten Annahme „es gehört zu mir“ – kann eine tiefergehende Auseinandersetzung der zu Grunde liegenden Emotionen und Gedanken von hoher Wichtigkeit sein. Ein Verständnis, was sich hinter dem Menstruationszyklus verbirgt und welche Auswirkungen die Phasen hormonell und inhaltlich auf Leistungsfähigkeit, Energieniveau, Wohlbefinden, den Nährstoff- und das Schlafbedürfnis haben, können gute Indikatoren zum besseren Verständnis und der Annahme sein.
Menstruationsphasen
Oft wird von Menstruationshälften gesprochen, physiologisch sollten sie in zwei Phasen eingeteilt werden. Der natürliche Menstruationszyklus lässt sich in zwei Phasen einteilen, zum einen gibt es die Eireifungsphase, die von der Menstruation bis zum Eisprung andauert, und die anschließende Progesteronphase, die vom Eisprung bis zur nächsten Menstruation dauert. Während der Phasen dominieren im weiblichen Körper zwei unterschiedliche Sexualhormone. Zum einen ist es das Östrogen und zum anderen das Progesteron. Diese haben einen beachtlichen Einfluss und können gravierende Veränderungen auf mentaler, emotionaler und körperlicher Ebene der Frau hervorrufen.
Mythos 28 Tage
Er spiegelt nicht den natürlichen Rhythmus der hormonellen Abläufe im weiblichen Körper wider, sondern entstammt dem Protokoll der Pille: 21-tägige Einnahme, 7-tägige Pause mit der irrtümlichen Annahme, der Eisprung wäre dann am 14. Zyklustag. Die Zyklen sind variabel und können von 23 bis 35 Tagen dauern.
Dokumentation des Zyklus
Woher weiß ich, in welcher Phase ich mich befinde und wie kann ich meine Körpersignale richtig interpretieren? Zyklustracking mit der symptothermalen Methode hat sich als zuverlässig herausgestellt. Hier wird zum einen der Zervixschleim/Muttermund und die Basaltemperatur untersucht.
Zyklus und Ernährung
Die Ernährung hat einen immensen Einfluss auf deinen Zyklus und dein Wohlbefinden auf körperlicher, mentaler und emotionaler Ebene. Der Körper benötigt neben den drei Makronährstoffen Kohlenhydrate, Fette und Proteine, die als Grundlage zur Energiebildung und Muskelbildung und -erhalt dienen, auch alle essentiellen Mikronährstoffe (Vitamine, Mineralien und Spurenelemente). Ein einfacher Einstieg ist, möglichst natürlich zu essen, das bedeutet nach Möglichkeit hochwertige Bio-Qualität, regional, saisonal und unverarbeitet. Damit ist schon ein großer Schritt getan!
Überblick der 3 Makros und deren hauptsächliche Verwendung:
• Kohlenhydrate: Energieerzeugung und Muskelerhalt
• Fette: Energiespeicher und Speicher für das aerobe Training
• Proteine: Muskelaufbau und Muskelerhalt – vor allem Regeneration nach sportlichen Aktivitäten und stellt die Basis des Immunsystems dar.
Sowohl der Kohlenhydrat- als auch der Fettstoffwechsel ist von großer Bedeutung. Dieser kann gezielt in der zyklusbasierten Sporternährung genutzt werden um Leistung zu optimieren.
Nicht zu vergessen sollte an erster Stelle neben der Ernährung die Versorgung mit hochwertigen Wasser (=gefilterten Wasser, Umkehrosmose) stehen. Im nicht gefilterten Trinkwasser können empfindliche Mengen an Hormonen, Pillenrückständen und anderweitig unerwünschter Stoffe zu finden sein, die dein hormonelles Gleichgewicht zusätzlich durcheinanderbringen können.
Essentielle Mikronährstoffe, die auch für einen intakten Zyklus benötigt werden, sind unter anderem:
• Eisen für den Energiestoffwechsel, gerade bei Blutverlust nach der Periode (Symptome bei Eisenmangel: Müdigkeit, Schwindel, Blässe)
• Zink für die Hormonbildung und das Immunsystem
• Calcium für die Knochenmineralisierung
• Vitamin D für die Hormonbildung – Vitamin D ist ein Prohormon!
• B-Vitamine für die Hormonbildung und den Energiestoffwechsel (unter Pilleneinnahme steigt der Verbrauch z.B. an B-Vitaminen deutlich)
• Magnesium für den Energiestoffwechsel und die Muskelfunktion
• ud noch viele weitere mehr, hier sollte nach Möglichkeit kompetent beraten werden und nicht ziellos konsumiert werden.
Welche Rolle spielt der Zyklus beim Sport?
Zyklusbasiertes Training: Hier lohnt es sich wirklich einmal tief einzutauchen, wenn du sportlich aktiv bist. Es wird dich auf ein ganz neues sportliches Level bringen, da du nun mit statt gegen deinen Körper arbeitest! Aufgrund des Umfanges gebe ich dir hier einen kleinen Überblick:
Allein schon wegen der unterschiedlichen anatomischen, biologischen und physiologischen Grundlagen sollten Frauen und Männer bezüglich des Trainings differenzierter betrachtet werden und vor allem bei den Mädchen der Menstruationszyklus Berücksichtigung finden. Dies ist wichtig, da insbesondere bestimmte Verletzungen vermieden werden können, da sie gehäuft in einer bestimmten Phase auftreten.
Einige Leistungsrelevante biologische Unterschiede beziehen sich beispielsweise auf Fett, Muskeln, Herzkreislaufsystem, Knochen, Stoffwechsel.
Im rein sportlichen Kontext stehen die beiden Hormone Östrogen und Progesteron im Vordergrund, da sie sich vor allem auf Herzkreislauf, Stoffwechsel, respiratorisch und neuro-muskuläre Ebene auswirken. Der größte Fokus liegt auf dem Energiestoffwechsel, Thermoregulation (Wärme) und der Regeneration.
Es wird zwischen der Niedrig- und der Hochhormonphase differenziert. Entsprechend sollte das Mädchen ihr Training daran anpassen. Allgemein kann davon ausgegangen werden, dass es von Vorteil ist, in der Niedrighormonphase (Menstruations- und Follikelphase) ein Trainingspeak zu erleben, was aber im Umkehrschluss nicht zwangsläufig bedeutet, dass das Mädchen in der Hochhormonphase keine Leistung bringen kann. Durch den gezielten Einsatz der Ernährung inklusive der Verwendung von essentiellen Mikronährstoffen, einer optimierten Regeneration und einem individuell abgestimmten Training können auch in dieser Phase Höchstleistungen erzielt werden.
Gibt es die ganzheitlich gesunde Verhütungsmethode?
Es gibt unterschiedliche Verhütungsmethoden, angefangen von der hormonellen über die mechanischen bis hin zu der natürlichen. Die Sicherheit der Verhütungsmethode wird mit dem Pearl-Index angegeben. Generell gilt, je kleiner der Pearl-Index desto sicherer ist die Verhütungsmethode.
• Das Kondom z.B. weist lediglich einen Pearl-Index von 7-14 auf je nach Anwendungskenntnis.
• Die Antibabypille z.B. weist einen Pearl-Index von 0,1-0,9 auf – Warum ihr darauf dennoch besser verzichten solltet und was die deutlich gesündere Variante wäre erkläre ich euch gleich kurz. Die Pille greift aktiv in die hormonellen Abläufe des weiblichen Körpers ein und verhindert den Eisprung bzw. das Einnisten der Eizelle in die Gebärmutter. Die Anwendung erfolgt meist ununterbrochen, was dazu führt, dass das Mädchen keinen natürlichen Menstruationszyklus mehr besitzt. Einige Nebenwirkungen der Pille sind unter anderem Gewichtsprobleme, Stimmungsschwankungen, Panikattacken und depressive Verstimmungen, Verdauungsprobleme, Neigung zu vaginalen Infektionen, erhöhtes Risiko für Schlaganfälle und Thrombose (insbsondere bei Frauen ab ca. 30 Jahren), Risiko für Brustkrebs und Gebärmutterhalskrebs.
Bevor wir uns mit der natürlichen Verhütungsmethode zuwenden, sei noch kurz angemerkt, dass die Pille nicht ohne weiteres und Vorbereitung abgesetzt werden sollte. Bis ein natürlicher Zyklus einsetzt, können drei bis sechs, teilweise sogar in einigen Fällen bis zu zwölf Monate verstreichen.
Ein gesundes Mädchen besitzt einen beschwerdefreien Zyklus! Jede Form von Schmerzen und Menstruationsbeschwerden sollten entsprechend Beachtung finden und ganzheitlich gelöst werden.
Merke: Ein gesunder Zyklus ist ein relevanter Marker deiner Gesundheit!
NFP – Natürliche Familienplanung
Keine Sorge, hier geht (noch) nicht um die Planung eigener Kinder. Sie kann sowohl zur Verhütung als auch bei Kinderwunsch angewendet werden. NFP ist eine Methode, die zu der sichersten überhaupt, gemessen am Pearl-Index (0,4), gehört – wenn sie korrekt angewandt wird.
Hierbei bestimmst du möglichst genau deine fruchtbaren Tage im Menstruationszyklus. Hierzu stehen dir mehrere Möglichkeiten zur Verfügung. Eine davon ist die symptothermale Methode. Sie besteht im Wesentlichen aus der Beschaffenheit des Zervixschleims bzw. Muttermund und der Basaltemperatur. Hier spielen die Hormone Östrogen und Progesteron eine entscheidende Rolle.
Durch die Beobachtung dieser beider Körperzeichen ist eine Bestimmung der jeweiligen Zyklusphasen möglich.
Ein weiterer, sehr wertvoller Vorteil dieser Methode ist es, dass die Mädchen sich und ihren Körper sehr genau kennenlernen und so zu jeder Zeit wissen, was er braucht. Angefangen von der Ernährung, Erholung, einzelnen essentiellen Mikronährstoffen bis hin zur mental emotionalen Ebene.
Je früher die Mädchen Körperwahrnehmung- und Bewusstsein auf mentaler, emotionaler und körperlicher Ebene entwickeln umso resilienter, stärker, gesünder und (selbst)bewusster, können sie die Zeit der Pubertät und das Leben mit all seinen Herausforderungen meistern.
Dabei wünsche ich dir vor allem viel Freude und spannende Erkenntnisse!
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Autor:
André Zuder führt eine ganzheitliche Privatpraxis für Psychotherapie und Holistic Peak Performance in Kronberg mit dem Schwerpunkt der ganzheitlichen körperlichen, mentalen und emotionalen Gesundheit und ist Vater von vier bindungsorientiert aufwachsenden Kindern.
www.andrezuder.de
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