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Gesundheit | Schule
31.05.2022
Frühkindliche Reflexe – was haben die mit den schulischen Leistungen und mit dem Verhalten meines Kindes zu tun? Frühkindliche Reflexe sind eine Gruppe von Reflexen, die für die Entwicklung des Kindes vom Fötus bis zum Kleinkind verantwortlich sind. Für die altersentsprechende Entwicklung ist es wichtig, dass diese Reflexe ausgelöst und später wieder gehemmt werden.
Die ist ein ganz natürlicher Vorgang, der aber durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden kann. Diese sind z.B. Probleme während der Schwangerschaft (Stress, langes Liegen), Kaiserschnitt, zu schnelle oder zu lange Geburt, eingeschränkte Bewegungsmöglichkeiten in den ersten Lebensmonaten)
Leben und bewegen sind untrennbar miteinander verbunden
Für eine gesunde Entwicklung des Kindes muss es sich von Anfang an bewegen. Das beginnt schon im Mutterleib. Diese Bewegungen führen zur Reifung des Gehirns. Da das Kind sich während der Schwangerschaft, unter der Geburt und in den ersten Lebensmonaten nicht willkürlich bewegen kann, gibt es die frühkindlichen Reflexe.
Durch das Fortschreiten der Hirnfunktion und der damit verbundenen willkürlichen (absichtlichen) Motorik müssen die frühkindlichen Reflexe unterdrückt werden. Würden sie weiterhin aktiv sein, würden sie die Entwicklung des Kindes behindern.
Auswirkung der Reflexe auf das Lernen, das Verhalten und die Gesundheit
Noch aktive frühkindliche Reflexe können unsere Sprache, unser Lernen, unser Verhalten, unsere Motorik, unsere Konzentration und unsere Einstellung beeinflussen.
Wenn diese Reflexe nicht gehemmt werden, werden sie zu einem dominanten Faktor, der uns unter Stress oder Druck negativ beeinflusst oder der uns beim Erlernen von neuen Aufgaben behindert. Gegen diesen Reflex anzukämpfen erfordert einen enormen Energieaufwand. Energie, die beim Bearbeiten von Aufgaben fehlt.
Nicht integrierte frühkindliche Reflexe überladen unser zentrales Nervensystem und einzelne Aktionen können nicht richtig ausgeführt werden. Daraus resultieren Schwierigkeiten können sowohl in der Schule als auch zu Hause auftreten.
Mögliche Symptome
• Konzentrationsprobleme
• Lernprobleme
• schlechtes Schriftbild
• Lese- Rechtschreibschwäche (LRS)
• Rechenschwäche
• Zahlenverwechslung (57 / 75)
• schlechte Augen-Hand-Koordination (Ballspiele, Malen)
• schlechte Körperhaltung
• schlechte Körperkoordination
• schwache Grob- und Feinmotorik
• erschwerte Wahrnehmung (sehen, hören, orientieren)
• Sprach- und Artikulationsprobleme
• Schreiben und Malen lieber im Liegen oder Stehen
• schlechte Organisation
• häufiges Kleckern beim Essen
• mangelnde Kritikfähigkeit
• Wutanfälle, häufiges Weinen
• Licht- und Geräuschempfindlichkeit
• Ängste
• Panikattacken
• AD(H)S
Reflexintegrationstraining
Die nicht gehemmten frühkindlichen Reflexe können durch ein spezielles Bewegungsprogramm integriert werden. Dieses Programm beinhaltet gezielte Übungen, die genau die Reize an das Gehirn senden, die dort nicht ausreichend angekommen sind (entweder durch unzureichende Reflexauslösung oder durch Unterentwicklung des Reflexes). Nun können sich die entsprechenden Verknüpfungen entwickeln, die den Reflex hemmen.
Dieses Bewegungsprogramm heißt Reflexintegrationstraining. Das Training wird alle 4 Wochen gemeinsam mit einer speziellen Trainerin durchgeführt. Zu Hause werden die kleinen Übungen dann regelmäßig wiederholt. Nur diese Regelmäßigkeit sorgt dafür, dass die Reflexe gehemmt werden und sich das Verhalten, das Lernen und die Gesundheit bessern können.
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Autorin:
Beate Kropp, Mutter von drei Kindern, Kinder- und Jugendcoach, Mentaltrainerin, Entspannungstrainerin, ADHS-Trainerin. Sie bietet Kurse des „Reflexintegrationstrinings“ an.
www.lifecoach-kropp.de
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