Märchen malt mit Fensterfarbe einen Regonbogen an eine Fensterscheibe

Foto: © Irina Schmidt – stock.adobe.com

Zuhören – Zeit nehmen – Kraft tanken

14.07.2021

Als am 13. März 2020 die Schulen geschlossen wurden, freuten sich die Kinder. Erst im Februar gab es noch einen schulfreien Tag durch Orkan Sabine. Alle dachten, dass es jetzt halt ein paar Tage mehr werden und dann alles wieder so wie vorher sein wird.

Auch wenn Covid19 schon einige Zeit ein Thema war, so war es doch noch weit weg. Für alle begann eine ungewisse Zeit. Wie gefährlich ist Covid19 wirklich? Wird es so schlimm wie in China? Wie lange bleiben die Schulen geschlossen? Wie bekomme ich meine Kinder betreut? Was sage ich meinem Arbeitgeber? Schließen bald auch die Geschäfte? Muss ich noch alles schnell einkaufen? Was passiert mit Oma und Opa? Diese Fragen beschäftigten die Erwachsenen. Die Kinder waren noch sehr unbedarft. Ein paar Tage „schulfrei“, das wird super. Unterricht von zu Hause aus? Das bisschen wird doch ein Klacks. Dann bleibt viel mehr Zeit für die Freunde und den Sport.

Anders als gedacht
Doch nach und nach merkten die Kinder, dass diese Zeit gar nicht so schön wird. Der Unterricht ist gar nicht so einfach. Jeder Lehrer macht seine Aufgaben anders. Alles ist irgendwie kompliziert. Und der Sport findet auch nicht mehr statt. Am schlimmsten ist jedoch, dass das Treffen der Freunde gar nicht mehr möglich ist. Und dann kommt auch noch die Angst vor Covid19 dazu. Wieso sterben so viele Menschen? Wann kann ich Oma und Opa wieder in den Arm nehmen?

Statt lebensfrohe und abenteuerlustige Kinder gab es soziale Isolation, mit schlimmen Folgen. Forscher des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf stellten in einer aktuellen Studie bei jedem dritten Kind psychische Auffälligkeiten fest. Vier von fünf Kindern fühlen sich durch die Corona-Pandemie belastet. Schlafprobleme, Bewegungsmangel, Übergewicht, Verhaltensauffälligkeiten und Ängste nehmen zu. Viele Kinder haben eine traurige Grundstimmung.

Wie können wir unseren Kindern in dieser Situation helfen? Wo wir doch selber auch seit 15 Monaten mit diesen Sorgen und Ängsten leben.

Drei wichtige Punkte
Der wichtigste Punkt ist hier das Zuhören. Hören Sie genau hin, was Ihnen Ihre Kinder erzählen. Nehmen Sie die Sorgen und Ängste Ihrer Kinder ernst. Gehen Sie behutsam auf Ihre Kinder ein. Haben Sie Verständnis. Nehmen Sie Ihr Kind so oft es geht in den Arm. Wie der Schneemann Olaf („Die Eiskönigin“) so schön sagt: „Ich LIEBE Umarmungen!“

Der zweite Punkt ist die gemeinsame Zeit. Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Kinder. Und gerade jetzt sollte nicht das Nachholen des Schulstoffes im Vordergrund stehen, sondern unternehmen Sie etwas mit Ihrem Kind, erleben Sie schöne Dinge gemeinsam. Das muss kein riesig geplanter Ausflug in den Freizeitpark sein. Fragen Sie Ihr Kind, was es mit Ihnen machen möchte. Das können ganz „einfache“ Dinge wie auch zum Beispiel singen oder tanzen sein. Haben Sie einfach zusammen Spaß, damit Ihr Kind merkt, wie schön das Leben ist.

Und zum dritten Punkt gehören Ihre Ressourcen. Sie sind für Ihr Kind die wichtigste Bezugsperson. Das kostet in diesen besonderen Zeiten sehr viel Kraft, denn auch Sie leben seit 15 Monaten in dieser Pandemie. Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit für sich. Machen Sie in dieser Zeit nur etwas, dass Ihnen gut tut, egal ob es z.B. Meditation ist, ein Buch lesen, tanzen, Musik hören oder einen Spaziergang machen. Nur wenn Sie stark für sich selbst sind, sind Sie auch stark für Ihr Kind.

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Beate Kropp

Autorin:
Beate Kropp, Mutter von drei Kindern, Kinder- und Jugendcoach, Mentaltrainerin, Entspannungstrainerin, ADHS-Trainerin. Sie bietet Kurse des „Marburger Konzentrationstraining“ an.
www.lifecoach-kropp.de

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