Junge sitzt an einem Tisch und liest in einem Buch

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Zurück aus dem Lock-Down – Lernen geht auch anders

14.07.2021

Nach einer langen und schwierigen Zeit des Lernens von zu Hause aus sind wir nun alle wieder zurück in der Schule. Und das ist gar nicht so einfach. Corona-müde, unkonzentriert und unmotiviert versuchen wir alle uns in dem wieder neuen Alltag zurechtzufinden.

Von den Kindern wird gerade sehr viel verlangt. Nach monatelangem Lernen in kleinsten Gruppen oder ausschließlich virtuell oder gar ohne jeglichen Kontakt zu den Lehrern und Klassenkameraden sollen sie jetzt sofort wieder ruhig sitzen, die regulären Stunden in der Schule aufmerksam sein und noch schnell Klassenarbeiten schreiben, damit sie benotet werden können. Wir sollen alle so funktionieren, als ob es die letzten Monate, das letzte Jahr nicht gegeben hätte.

Das geht nicht und eigentlich wissen wir das, fallen aber aus allen Wolken, wenn sich zeigt, dass unsere Kinder in den letzten Monaten keine Arbeiten hochgeladen haben, mit dem alleine Lernen nicht zurechtgekommen sind, schlichtweg deutlich zeigen, dass sie mit der Situation nicht gut zurechtgekommen sind. Es ist meiner Meinung nach sehr wichtig, nun nach vorne zu schauen, die letzten Monate ruhen zu lassen, unsere Kinder darin zu bestärken, dass es eine außergewöhnliche Zeit war und die jetzigen Leistungen eine Momentaufnahme sind und nichts über sie als Person aussagen!

Es geht darum nach vorne zu schauen, das Lernen wieder als etwas positives anzusehen. Sie wieder neugierig machen auf das, was kommt. Das neue Lernen braucht Abwechslung, Bewegung und viel, viel Spaß.

Vokabeln, Bundesländer, Flüsse, Hauptstädte, das kleine oder große Einmaleins, die Grundrechenarten, Rechtschreibregeln, Merkwörter und vieles mehr kann man neu verpacken, wenn man die Lernhappen unter den Aspekten Bewegung und Spaß betrachtet.

Ein ausgedientes Jenga-Spiel kann mit dem Einmaleins oder den unregelmäßigen Verben beschriftet werden und los geht’s. Die englischen unregelmäßige Verben lassen sich auch mit dem Hüpfspiel Himmel und Hölle verbinden. Mit dem Spiel Memory kann man Vokabeln lernen, oder Bundesländer und ihre Hauptstädte kombinieren. Rückwärtslaufen und gleichzeitig die Reihen des kleinen Einmaleins aufsagen, oder im Zimmer die Lösungen verstecken auf Zetteln und das Kind muss loslaufen und sie der Reihe nach lösen und dann in der richtigen Reihenfolge sortieren.

Stellen Sie Ihr Kind mit dem Rücken zur Wand. Links sind die englischen Vokabeln und rechts die deutsche Bedeutung auf Zetteln gemixt an die Wand geklebt. Jetzt bekommt es ein Wort gesagt, muss mit der rechten Hand nach links auf den Zettel zeigen und dann mit der linken Hand nach rechts auf das passende Wort zeigen. Das lässt sich natürlich beliebig abwandeln.

Lernen muss wieder Spaß machen, die Kinder brauchen Erfolge, Glücksmomente, Spaß am Tun und vor allem Abwechslung, damit ihr Interesse immer wieder neu geweckt wird. Die Lernhappen müssen in kleine überschaubare Einheiten verpackt werden. Die Kinder brauchen schnell das Gefühl, dass sie den Berg schaffen können, dass alles wieder machbar ist, dass sie Kontrolle haben über ihr Lernen und schnell Erfolge sehen. Denn dann sind sie motiviert, wollen mehr.
So einzigartig wie ein Fingerabdruck ist auch ein Lernweg. Und in besonderen Zeiten braucht es vielleicht hier und da eine individuelle Unterstützung, denn nicht jeder konnte gut mit dem Distanzunterricht umgehen.

Kinder lassen sich schnell begeistern und mitreißen. Los geht’s, lasst uns spielend lernen.

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Nienke Steiner

Autorin:
Nienke Steiner, Mutter von vier Kindern, Lerntherapeutin, Englischlehrerin, ­Waldorfpädagogin und Inhaberin von Lerntraining Steiner in Steinbach
www.lerntraining-steiner.de

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