Haus aus Münzen und Geldschein

Foto: © pixabay.de

Immobilienfinanzierung und Immobilienpreise

31.07.2018

In meiner Finanzierungspraxis werde ich häufig gefragt, wie lange die Zinsen noch so niedrig bleiben. Um diese Frage zu beantworten, muss als erstes zwischen den kurzfristigen und langfristigen Auswirkungen der EZB-Geldpolitik unterschieden werden.

Mit dem Leitzins steuert die EZB die kurzfristige Versorgung des Geldmarktes mit Liquidität. Mit den Anleihekäufen der EZB wird unter anderem gezielt das langfristige Zinsniveau niedrig gehalten. Letzteres ist für die Zinssätze der Immobilienfinanzierung maßgeblich.

Für die Zinsen der Immobilienkredite sind die Anleihekäufe der EZB bedeutender als der Leitzins. Wenn also die EZB, wie zuletzt geschehen, eine Wende bei den Anleihekäufen verkündet, wird dies auch Auswirkungen auf die Zinsen für Immobilienfinanzierungen haben. Das Zinstief dürften wir also vor diesem Hintergrund gesehen haben.

Nun ist aber auch nicht mit einem massiven Anstieg der Zinsen zu rechnen. Die EZB hat angekündigt, recht zurückhaltend die Zinspolitik anzupassen. Sollte der deutsche Bundesbanker und erklärte Gegner der derzeitigen Zinspolitik, Jens Weidmann, das Ruder bei der EZB im Herbst nächsten Jahres übernehmen, kann es dann aber doch schneller gehen.

Bis auf weiteres ist also nicht mit spürbar steigenden Zinsen zu rechnen. Bei den Immobilienpreisen ist, vor allem in Rhein-Main, leider noch lange keine Trendwende am Horizont erkennbar.

Wer allerdings in den nächsten 1 bis 3 Jahren auslaufende Zinsfestschreibungen für seine Immobilienfinanzierung hat, sollte sich meines Erachtens mit einer Zinssicherung bereits zum jetzigen Zeitpunkt befassen.

Ralf Freudenberg

Autor:
Ralf Freudenberg ist verheiratet und hat zwei Töchter.
Er ist Bankkaufmann und Finanzierungsexperte und unabhängiger Finanzierungsberater in Bad Homburg.
https://www.haus-wohnen.de/

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