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26.09.2018
Wie so viele Kinder habe auch ich mir mit 7 Jahren ein Pony gewünscht. Meine Eltern haben das damals sehr schlau gemacht. Über Jahre haben sie geprüft, ob es sich bei meiner Leidenschaft um ein Strohfeuer handelte oder eben nicht.
Darin hatten sie wirklich Klarheit und haben meine Leidenschaft geprüft. Trotz allem haben sie mich in meinem Anliegen unterstützt.
Beispielsweise hatten sie die Vorstellung, dass ich erst ab 10 Jahren Reitunterricht nehmen durfte. Warum? Keine Ahnung. Sie hatten es genau in dieser Form für sich entschieden. Meine Eltern hatten eine gewisse Vorstellung, wie es sein müsste, damit sie meine Wünsche auch mittragen konnten.
Mit 15 Jahren bekam ich ein eigenes Pony, nachdem ich in den Jahren zuvor einiges über Verantwortung gelernt hatte. Ich habe mir das bei den Menschen abgeschaut, bei denen ich bis dahin helfen durfte. Ich lernte Verantwortung zu übernehmen, indem ich anderen Menschen bei der Pflege ihrer Ponys half. Je mehr sie mir vertrauten, desto mehr Verantwortung haben sie über die Zeit an mich abgegeben. Ich lernte, das Verantwortung übernehmen das war, was mir zu dem Zeitpunkt möglich war und was man mir zutraute. Ich konnte da langsam hineinwachsen.
Wie wunderbar. Als ich Jahre später als Mutter selbst in dieser Situation war, dass meine Kinder sich Tiere wünschten, habe ich dieses Modell der Klarheit, mit dem Namen „In-die-Verantwortung-Wachsen“, einfach übernommen und durch meine eigenen Vorstellungen erweitert.
Ich bin der festen Überzeugung, dass man Verantwortung für ein Haustier nicht erziehen kann. Es hat einen etwas miesen „Geruch“, wenn man Kindern über das „Mittel“ Haustier irgendwas zu stecken sucht. Wenn es nicht gut geht, leiden Tiere und Kinder.
Eine wertvolle Frage ist für mich: Wie kann man Kinder in die „Eigenverantwortung“ begleiten, ohne sie zu überfordern?
Meine Antwort ist eine Art Patensystem. Unsere Haustiere sind zu 100 % in meiner Verantwortung. Diese gebe ich aber gerne ab und lasse die Kinder in die Aufgaben für ein Haustier hineinwachsen. Ich beobachte und gebe ab. Wichtig ist mir, dass es Tieren und Kindern gut geht und wir (alle) miteinander in Beziehung gehen können. Ich sehe mich als eine Art Dirigentin und lasse die einzelnen ihr Solo spielen und sich darin entwickeln. Die Beziehung tritt neben Erziehung mehr und mehr in den Vordergrund.
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Autorin:
Uta Henrich ist Dipl.-Pädagogin, Mutter von sechs Kindern, Autorin, Gründerin von WundersamesLernen und lebt in einer alten Mühle am Rande
des Westerwaldes.
https://wundersameslernen.de/
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