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29.05.2023
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie-Maßnahmen sind nicht nur für jeden von uns spürbar, sondern inzwischen auch über Studien wissenschaftlich nachgewiesen.Gerade Kinder und Schüler sind stark betroffen.
Die Studien belegen, dass Schüler seit Ende der Pandemie-Einschränkungen
• schneller aufgeben,
• weniger Motivation zeigen,
• weniger belastbar sind,
• verlernt haben, in Lerngruppen zu arbeiten
Wir können nur wenige Maßnahmen von Seiten der Schulen erkennen, die aktiv diesen Nachteilen entgegenwirken. Von den vom Staat / Land Hessen zur Verfügung gestellten Mitteln wurde aufgrund von Lehrermangel nur ein Bruchteil abgerufen, und die Eltern werden mit den Auswirkungen oft allein gelassen.
Für die GRASHÜPFER-Leser greifen wir hier einen Punkt aus unserem Konzept der Motivationspädagogik heraus – nämlich das Thema „Den inneren Schweinehund überwinden oder an die Kette legen“.
Der „innere Schweinehund“ liebt Planlosigkeit, Unordnung, elektronische Medien, Chillen, Eintönigkeit, Unverbindlichkeit und Spielen. Er liegt am liebsten im Liegestuhl, sonnt sich und wartet bis es Himbeersaft regnet und Süßigkeiten schneit. Nun gilt es, ihn mit einfachen und leicht umsetzbaren Maßnahmen in den Griff zu bekommen.
Tagesplan an White-Board oder Tafel
Nehmen Sie sich jeden Abend 5 Minuten Zeit und machen Sie mit Ihrem Kind einen Plan für den nächsten Tag. Legen Sie Aufgaben, Beginn, Pausen und eine Zielzeit fest. Schreiben Sie diesen Plan auf eine Tafel im Flur oder Zimmer. Ihr Kind soll/darf dann Schritt für Schritt die erledigten Aufgaben abhaken oder durchstreichen. Dies führt in der Regel dazu, dass sich ein gutes Gefühl einstellt und indirekt eine Art Belohnungseffekt („ja, wieder etwas erledigt“).
Jede Lern-/Arbeitseinheit mit einem Spiel starten
Hausaufgaben und Lernen sind leider häufig mit „negativen Gefühlen“ besetzt. Wenige Kinder machen es gerne. Eine erhebliche Verbesserung der Motivation bzw. der Lernbereitschaft können Sie erzielen, wenn Sie jede Lern- und Arbeitseinheit mit einem Spiel beginnen lassen. Geschwister-Kinder können gegebenfalls gemeinsam 5 bis 10 Minuten spielen. Steht kein Spielpartner zur Verfügung, kann zum Beispiel Darts, Basketball, Jenga, Rubik-Zauberwürfel oder ähnliches gespielt werden. Natürlich geht auch Malen oder ein Musikinstrument spielen, wenn dies gerne gemacht wird.
Vertrag machen
Ein auch in der Arbeitswelt bewährtes Instrument ist es, einen Vertrag zu schließen. Zum Beispiel bis wann eine Lektüre gelesen sein soll oder dass der Schreibtisch immer nach dem Lernen aufgeräumt wird. Wichtig ist dabei, dass Sie die Laufzeit nicht zu lange setzen. Lieber erst mal für 2 bis 4 Wochen, damit sich mit höherer Wahrscheinlichkeit ein Erfolg einstellt. Es kann auch eine Belohnung verabredet werden. Vielleicht ein Kinogutschein oder zusätzliche Mediennutzungszeit.
Aufgaben in kleine Schritte einteilen
Nutzen Sie zum Beispiel Karteikarten um eine größere Aufgabe, die Ihr Kind erledigen muss, in kleine, überschaubare „Schritte“ einzuteilen. Kinder sehen oft nur die „Gesamtaufgabe“ und haben noch nicht gelernt, Aufgaben bis zum Zielzeitpunkt in einzelne Teile zu zerlegen. Jeder erfüllte Teil wiederum gibt eine Bestätigung und motiviert für den nächsten Schritt.
Und natürlich gilt auch für „Ihren inneren Schweinehund“ – machen Sie sich für die Unterstützung und Anleitung Ihres Kindes selbst einen Plan. Schaffen Sie Transparenz und machen Sie kleine Schritte.
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Die GRIMMWELT Kassel lädt Groß und Klein ein, um Bekanntes und Unbekanntes über die Brüder Grimm zu erfahren.
Autor:
Michael Ilg ist Lerncoach und Motivationstrainer und Geschäftsführer des Lernzentrums Learning by doing
http://www.learning-by-doing.de/
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